Stresssituation am Arbeitsplatz meistern

Mobbing ist allgegenwärtig. Ständige Sticheleien versetzen die Opfer in Dauerstress. Am Arbeitsplatz ist Mobbing besonders tückisch. Schließlich kann man seinen Job nicht einfach hinschmeißen. Doch was tun, wenn sich die Konflikte mit Chef oder Kollegen zuspitzen?

Schon lange ist Mobbing kein Fremdwort mehr. Trotzdem macht es immer mehr Arbeitnehmern das Leben schwer und der tägliche Weg zur Arbeit wird zur Qual. Dabei muss es nicht zwangsläufig der Chef sein, der schikaniert. Gerade wenn Kollegen sich gegen einen verschwören, kann es für den Betroffenen besonders traumatisch sein. Die Gründe der Mobber reichen von Neid über Frust bis hin zu Selbstschutz. Die Folgen für den Gemobbten sind jedoch immer gleich gravierend. Wer sich dauerhaft den Erniedrigungen am Arbeitsplatz aussetzt, riskiert nicht nur seelisch, sondern auch körperlich krank zu werden. Depressionen, Herz-Kreislauf-Probleme sowie Schlafstörungen sind typische Mobbing-Erkrankungen.

 

Werde ich wirklich gemobbt?

Wichtig ist, seine Situation zu erkennen und richtig einzuschätzen. Viele Betroffene sind sich gar nicht sicher, ob sie gemobbt werden. Sie halten sich für zu sensibel und beginnen, die Fehler bei sich selbst zu suchen. Hier helfen Gespräche mit Freunden oder Kollegen, die eine ehrliche Rückmeldung darüber geben können, ob du nur übertreibst oder mit deiner Vermutung richtig liegst. Schon scheinbar harmlose Witze und Gerüchte über dich können Anzeichen für Mobbing sein. Berechtigter Grund zur Sorge besteht dann, wenn du dich häufig und schwerwiegend schikaniert fühlst. 

 

So kannst du dich gegen Mobber wehren

Wenn du bemerkst, dass du wirklich von einem oder mehreren Kolleg*innen oder sogar deiner/deinem Chef*in systematisch angefeindet wirst, solltest du zunächst das Gespräch suchen. Mobber sind oft feiger, als man denkt und machen schnell einen Rückzieher, sobald sie entlarvt werden. Sollte sich deine Situation nach einem konfrontierenden Gespräch nicht verbessern, ist Hilfe von außen nötig. Finde dich auf keinen Fall mit dem Problem ab, es wird sich nicht in Luft auflösen, sondern eher noch schlimmer. Versuche Sprüche wie ,,Du musst dich halt durchsetzen, jeder hat mal Probleme'' zu ignorieren und suche Rückhalt bei Freunden und Partner*in.

Beginne ein 'Mobbing-Tagebuch' zu führen. Notiere darin, was geschehen ist und wie du dich dabei gefühlt hast – ebenso wie Datum und Verursacher. So bekommst du selbst einen besseren Eindruck von deiner Situation und hast später ein aussagekräftiges Beweisstück - auch vor Gericht. 

An wen du dich im Ernstfall wenden solltest, hängt vom Einzelfall ab. Wenn Kolleg*innen dich mobben, informiere  am besten deine/deinen Chef*in darüber. Wenn das keinen Erfolg bringt, schalte  den Betriebs- oder Personalrat ein - dazu ist er schließlich da. Gewerkschaften, Krankenkassen und Ärzt*innen  sind ebenso geeignete Anlaufstellen. Um weitergehende Hilfe zu erhalten, wende dich an spezialisierte Vereine. Die können dir Informationen zu Rechtsberatung und eventuellen Abfindungen geben oder auch einen externen Moderator stellen. 

Nimm während dieser schwierigen Zeit Rücksicht auf deine Gesundheit. Gemobbte sind ständig unter Stress und werden dadurch oft ängstlich und aggressiv zugleich. Da brauchen Körper und Geist besondere Zuwendung. Entspannungsübungen, autogenes Training und Ablenkung durch Sport helfen dir durch die Krise.

Wenn sich in absehbarer Zeit keine Lösung abzeichnet, schaffe dir neue Perspektiven. Ziehe als letzte Option auch die Kündigung in Betracht. In festgefahrenen Situationen ist sie manchmal der einzige Ausweg, um wieder ein glückliches Leben zu führen. Ganz nach dem Motto: Lieber ein Ende mit Schrecken, als Schrecken ohne Ende.